Lars Wernicke mit Goldener Ehrennadel des Anglerverband Schleswig-Holstein e.V. ausgezeichnet
Normalerweise werden bei der Mitgliederversammlung unseres Verbandes die Mitglieder des Verbandes geehrt. Dieses Mal wollen wir zusätzlich auch einen Angler ehren, der zwar nicht bei uns im Verband Mitglied ist, aber engagiert und vorbildlich für alle Angler, unser Hobby und den Angeltourismus bei uns in Schleswig-Holstein kämpft. Er kämpft für Fairness und Gerechtigkeit für uns Angler.
Wir alle sind ja nicht nur in einem Verein und Verband organisiert und angeln ausschließlich an diesen Gewässern, sondern sind häufiger auch Gastangler, zum Beispiel an der Ostseeküste oder auch bei unseren Hochseeangelfahrten mit der MS Karoline von Fehmarn aus. Lars Wernicke hat 2016 die Initiative Anglerdemo ins Leben gerufen. Er ist angetreten, um das Angelverbot im Fehmarnbelt zu verhindern.
Das Bundesumweltministerium hat hier Meeresangler unter dem Deckmantel „Natura2000“ aus der Natur ausgesperrt. Die EU fordert für Natura2000 Gebiete keine Angelverbote und somit handelt es sich hierbei um eine deutsche Verbotspolitik. Bis heute gibt es keine haltbare wissenschaftliche Begründung für dieses Angelverbot. Die Berufsfischerei, der Abbau von Bodenschätzen oder sogar der Bau der festen Fehmarnbeltquerung sind hingegen weiterhin erlaubt. Sind Angler also für die Natur gefährlicher als alle anderen Nutzungsformen, die weiterhin erlaubt bleiben? Das kann kein Mensch verstehen und so hat Lars Wernicke eine Klage gegen das Angelverbot auf den Weg gebracht.
Auch der Bundesverband DAFV, dessen Aufgabe der Kampf gegen ein Bundesministerium wäre, hat einmal mehr nichts konkret und zielführend gegen diese Angelverbote unternommen und zum Beispiel dagegen geklagt. So hat Lars Wernicke als Privatperson in Zusammenarbeit mit dem Verband der VERBAND DER HOCHSEEANGEL- UND BAEDERSCHIFFE eine Klage gegen die Bundesregierung initiiert. Unser Anglerverband Schleswig-Holstein e.V. hat dabei mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln immer schon Lars Wernicke in seinem Kampf unterstützt und sich auch an der Anglerdemo 2.0 im Sommer 2017 beteiligt.
Aber nicht nur gegen das Angelverbot im Fehmarnbelt kämpft Lars Wernicke für uns Angler. Auch gegen die Ungleichbehandlung von uns Anglern durch die EU bei der Festlegung von Fangmengen kämpft Lars. Für eine Erhöhung des Baglimit hat er Gespräche auf Bundes- und EU Ebene geführt und so ist die Erhöhung auf 7 Dorsche in diesem Jahr sicherlich auch mit sein Verdienst. Doch auch hier ist der Kampf noch nicht zu Ende, denn Lars und sein Team werden auch weiterhin eine vollständige Abschaffung des Baglimit fordern.
Auch hier gab vom Bundesverband DAFV, von der Politik aus Berlin oder Kiel – trotz der Versprechen sowohl von Bundeskanzlerin Merkel wie auch Ministerpräsident Daniel Günther – nur wenig bis keine Unterstützung. Wir Angler werden gegenüber der Berufsfischerei weiterhin benachteiligt, obwohl die Wirtschaftskraft deutlich größer ist. Das ist unfair und auch hier werden wir Lars Wernicke mit den Möglichkeiten des Anglerverband Schleswig-Holstein e.V. in seinem Kampf für Fairness und Gerechtigkeit unterstützen.
Ebenso kämpft Lars Wernicke gegen die eigentlich bereits auch für Angler geltende Anlandepflicht für Dorsche. Die von der EU eingeführte und auch für Angler geforderte Anlandepflicht besagt, dass Angler jeden Fisch einer quotierten Fischart anlanden müssen. Das ist sicherlich auch vielen Anglern nicht zu vermitteln. Gegen diesen Wahnsinn kämpft Lars Wernicke. Ob das Baglimit oder die Anlandepflicht- das sind die ersten für uns spürbaren Auswirkungen, weil Angler von der EU mit den Berufsfischern in einen Topf geworfen werden, unterstützt durch den DAFV und dem europäischen Verband der EAA. Auch hier ist Lars Wernicke aktiv, informiert Angler und übt Druck auf die Landes- und Bundespolitik aus, aber steht auch mit der EU im Kontakt.
Ein weiterer Punkt in der Arbeit von Lars Wernicke ist die Verteilung der Fischereiabgabe hier bei uns in Schleswig-Holstein. Lars Wernicke hat die Verteilung der Zuwendungen geprüft. Mit der Fischereiabgabe scheinen nur Verbände und Projekte finanziert zu werden, welche der Behörde keine Schwierigkeiten machen. In erster Linie werden Naturschutzprojekte sowie Projekte der erwerbsmäßigen Fischerei gefördert und das obwohl Angler über 90% der Fischereiabgabe aufbringen. Ob ein Pick-up für den Verband der Teichwirte und Binnenfischer oder eine Studie zum Otterschutz bei Fischernetzen- hier werden Millionen von Anglern zweckentfremdet. Hier hat Lars Wernicke Widerspruch eingelegt und bereits eine private Klage vor dem Verwaltungsgericht im Falle eines negativen Bescheides angekündigt. Nicht gegen die Zahlung der Fischereiabgabe, sondern dafür, dass diese Gelder für unser Hobby eingesetzt werden und nicht zur Finanzierung von Autos für Verbände oder den Fischbesatz nur von Gewässern des Landessportfischerverbandes.
Für allgemeine Natur- und Artenschutzprojekte sollten nicht wir Angler zur Kasse gebeten werden, denn das ist eine Aufgabe des Staates und sollte somit aus Steuermitteln finanziert werden. Dafür setzt sich Lars Wernicke ein und verdient auch hierbei unsere Unterstützung. Da unserem Anglerverband Schleswig-Holstein e.V. übrigens bisher keine Zuwendungen aus der Fischereiabgabe bewilligt wurden, zeigt, dass eine solide und gute Verbandsarbeit auch ohne Fischereiabgabe möglich ist.
Der mit uns befreundete Anglerverband Niedersachsen kämpft ebenfalls für Angler und auch wie wir ohne Gelder aus einer Fischereiabgabe. Gleiches gilt für Bremen und Sachsen. Wenn also wir Angler bezahlen, dann muss dieses Geld auch zu 100% für uns Angler eingesetzt werden, oder?
Ich als Präsident des Anglerverband Schleswig-Holstein e.V. kenne und schätze Lars Wernicke und seine Arbeit seit Jahren, immer wieder arbeiten wir zusammen, tauschen uns aus und diskutieren fair und partnerschaftlich über das ein oder andere Thema.
Gerade weil Angeln eben in der heutigen Zeit nicht nur Sache von uns organisierten Anglern ist, wenngleich unsere Vereine bei der Bewirtschaftung der Gewässer Vorbildliches leisten, so ist auch wichtig ständig über den Tellerrand hinaus zu schauen. Und daher auch einem „Privatmann“ wie Lars Wernicke mit seinem Kampf für mehr Fairness und Gerechtigkeit für Angler in unserer schönen Heimat, dem Land zwischen den Meeren, für seinen Einsatz für ALLE Angler zu danken und ihm daher auch die „Goldene Ehrennadel“ des Anglerverband Schleswig-Holstein e.V. zu verleihen. Wir organisierten Angler müssen es schaffen, gemeinsam mit Privatleuten wie Lars Wernicke möglichst viele Angler von unserer Arbeit zu überzeugen. Nur dann können wir gemeinsam mit engagiertem Einsatz eine positive Grundstimmung in unserer Gesellschaft, in den Medien und in der Politik für unser tolles Hobby ZUSAMMEN erzeugen!
Lieber Lars Wernicke, ich freue mich als Präsident im Namen des Anglerverband Schleswig-Holstein e.V. Dir hiermit die „Goldene Ehrennadel“ mit Urkunde überreichen zu dürfen. Lasst uns alle gemeinsam engagiert für unser Hobby kämpfen!
Siegfried Stockfleth
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